Fast Fashion - billig für dich, teuer für alle Anderen

Von Leonie Kunze

Fast Fashion - billig für dich, teuer für alle Anderen

Auswirkungen von Fast Fashion


Die Modewelt hat sich in den letzten Jahrzehnten drastisch verändert. Trends kommen und gehen schneller als je zuvor – und mit ihnen die Kleidungsstücke, die dafür produziert werden. Dieser Trend wird als Fast Fashion bezeichnet. Dabei handelt es sich um billige, trendorientierte Kleidung, die in kurzer Zeit und oft unter fragwürdigen Bedingungen produziert wird. Doch was steckt wirklich dahinter? Ein Blick auf die sozialen und ökologischenAuswirkungen zeigt, warum ein bewusster Konsum dringend notwendig ist.


👥 Soziale Auswirkungen

 

Fast Fashion wird hauptsächlich in Ländern mit niedrigen Löhnen produziert – oft unter Bedingungen, die mit Arbeitsrechten wenig zu tun haben. Näher:innen in Ländern wie Bangladesch, Indien oder Pakistan arbeiten häufig für einen Hungerlohn, ohne ausreichende Sicherheitsstandards oder soziale Absicherung. Tragische Ereignisse wie der Einsturz der Rana Plaza-Fabrik in Bangladesch im Jahr 2013, bei dem über 1.100 Menschen starben, haben der Welt die katastrophalen Arbeitsbedingungen vor Augen geführt.

Hinzu kommt: Viele Arbeiter:innen sind Frauen, teilweise sogar Kinder, die täglich bis zu 14 Stunden arbeiten müssen. Gewerkschaften sind oft verboten, und wer sich beschwert, riskiert seinen Arbeitsplatz. Die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen sind ein direkter Preis für günstige Kleidung.

 

🌳Ökologische Auswirkungen

Auch die Umwelt zahlt einen hohen Preis für Fast Fashion. Die Textilindustrie gehört zu den größten Umweltsündern weltweit:

Wasserverbrauch: Für die Herstellung eines einzigen Baumwoll-T-Shirts werden rund 2.700 Liter Wasser benötigt – so viel wie ein Mensch in zweieinhalb Jahren trinkt.

Chemikalien: Farben, Bleichmittel und andere Chemikalien landen oft ungefiltert in Flüssen und verseuchen Wasserressourcen in Produktionsländern.

Mikroplastik: Synthetische Stoffe wie Polyester setzen bei jedem Waschgang Mikroplastik frei, das in unsere Meere gelangt und die Nahrungskette belastet.

Müllproblem: Da Fast Fashion bewusst auf Kurzlebigkeit setzt, landen viele Kleidungsstücke bereits nach wenigen Monaten auf dem Müll. Schätzungen zufolge werden weltweit jährlich über 90 Millionen Tonnen Textilien weggeworfen – ein großer Teil davon ungenutzt.


Fazit

Fast Fashion mag auf den ersten Blick attraktiv wirken – günstige Preise, ständig neue Trends und eine scheinbar unendliche Auswahl. Doch hinter dieser glänzenden Fassade verbergen sich massive soziale Ungerechtigkeiten und schwerwiegende ökologische Schäden. Jeder Kauf ist eine Entscheidung, die weitreichende Folgen hat – nicht nur für unseren Geldbeutel, sondern auch für Menschen und Umwelt auf der ganzen Welt.

 

Kompromisse und Alternativen

Verzicht auf Mode ist keine Lösung – aber bewusster Konsum schon. Hier einige Alternativen zur Fast Fashion:

 Second Hand kaufen: Kleidung gebraucht kaufen schont Ressourcen und verlängert die Lebensdauer von Textilien.

Qualität vor Quantität: Lieber ein hochwertiges Teil kaufen, das lange hält, als fünf günstige, die schnell kaputtgehen.

Faire Mode unterstützen: Es gibt mittlerweile viele Marken, die fair und ökologisch produzieren – oft mit transparenten Lieferketten.

Kleidung tauschen oder leihen: Kleidertauschpartys oder Online-Plattformen zum Mieten von Kleidung sind tolle Möglichkeiten, Mode neu zu erleben – ganz ohne Kaufrausch.


Schlussgedanke:

Mode ist ein Ausdruck unserer Persönlichkeit. Aber sie sollte nicht auf Kosten anderer oder unserer Umwelt geschehen. Indem wir unsere Konsumgewohnheiten hinterfragen, können wir Teil einer Bewegung werden, die Mode wieder wertschätzt – mit Stil, aber auch mit Verantwortung.


 

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